myCard

09.10.2025

Interview mit Martina Righetti über die Bürgerkarte myCard in Brixen.

Mit der Bürgerkarte myCard wird das Freizeitangebot in Brixen und Umgebung seit einigen Jahren auf neue Weise gestaltet. Die Karte richtet sich in erster Linie an Bürgerinnen und Bürger und bündelt zahlreiche Vorteile in einem Angebot.

Die myCard wird von der Acquarena Brixen angeboten und verwaltet. Wir haben mit Martina Righetti, der Leiterin der Acquarena gesprochen. Im Interview erklärt sie, welche Ideen hinter der myCard stehen, wie sie funktioniert und wie ihre Finanzierung aussieht.

MoKo: Martina, seit wann gibt es die myCard und was war die ursprüngliche Idee dahinter?

Martina Righetti: Die myCard wurde 2017 eingeführt. Die Stadtwerke und die Gemeinde Brixen, also die Initiatoren, wollten den Einheimischen etwas zurückgeben. Ziel war und ist es, den Bürgerinnen und Bürgern:

  • einen finanziellen Vorteil zu bieten,

  • soziale Kontakte zu fördern,

  • und ein Leistungsspektrum zu schaffen, das Bewegung und Gesundheit unterstützt.

MoKo: Was beinhaltet die myCard konkret?

Martina Righetti: Wir haben versucht ein attraktives Paket zu schnüren, das viele Lebensbereiche abdeckt. Dazu gehören:

  • Sommerabos für die Schwimmbäder Acquarena, Mühlbach und Alpinpool Meransen

  • Tägliche Berg- und Talfahrt auf der Plose und Gitschberg Jochtal

  • Unbegrenzter Eintritt in die Kletterhalle

  • Freier Zugang zu lokalen Museen

  • Rabatte in ausgewählten lokalen Geschäften

MoKo: Wie und wann kann man die Karte erwerben?

Martina Righetti: Der Verkauf startet jeweils einen Monat vor Saisonbeginn – also von Anfang Mai bis Schulende. Die Karte kann online über unsere Website oder direkt im Verkaufsbüro der Acquarena gekauft werden.

Ein großer Vorteil: durch den Vorverkauf können wir die Leistungsgeber (wie z.B.: Kletterhalle, Plose, usw.) bereits vor Saisonbeginn gemäß einem definierten Auszahlungsschlüssel bezahlen. Für unsere Leistungsgeber bedeutet dies ein sicheres Inkasso unabhängig vom Wetter.

MoKo: Wie sieht die Karte aus und wie funktioniert sie?

Martina Righetti: Die myCard gibt es sowohl digital als auch physisch. Die digitale Version ist praktisch für Smartphone-Nutzer, während die physische Karte besonders bei Kindern und ältere Menschen beliebt ist.

Alle Karten enthalten einen QR-Code, der z. B. am Drehkreuz im Schwimmbad einfach gescannt wird – kein Anstehen, kein Papierkram. In Geschäften genügt das Vorzeigen der Karte für Rabatte.

Bei den Entwertungen gibt es eigentlich so gut wie keine Probleme, da das System wirklich sehr intuitiv und einfach ist.

MoKo: Wie wird die Karte von der Bevölkerung angenommen?

Martina Righetti: Sehr gut! Natürlich hat es ein paar Jahre gedauert, bis sie sich etabliert hat. Pro Jahr verkaufen wir ca. 8.000 Karten – ein großer Erfolg, der zeigt, wie sehr die Bevölkerung das Angebot schätzt.

MoKo: Gibt es Weiterentwicklungen der myCard?

Martina Righetti: Ja, das System, über das wir die myCard abwickeln, ist sehr flexibel – und genau das ermöglicht es uns, die Karte laufend weiterzuentwickeln. So konnten wir in den letzten Jahren kontinuierlich neue Leistungsgeber und Partnergemeinden integrieren. Ein besonderer Meilenstein war die Einführung der myWintercard im vergangenen Jahr, die erstmals auch einen Skipass für die Skigebiete Plose und Gitschberg beinhaltete.

Trotzdem zeigt sich, dass die Nachfrage im Sommer deutlich höher ist. Besonders Familien profitieren stark von der myCard – unter anderem, weil sie statt einem Erwachsenen auch von einem Großelternteil genutzt werden kann. Das entlastet viele Eltern während der Sommerferien und sorgt dafür, dass Kinder gut betreut sind.

MoKo: Wie wird die Karte finanziert?

Martina Righetti: Die myCard ist eine Verkaufskarte – das heißt, wir generieren Einnahmen sowohl durch den Verkauf als auch durch Zuschüsse der Partnergemeinden.

Dabei muss klar gesagt werden: Ohne die Unterstützung der Partnergemeinden wäre dieses Modell in dieser Form nicht umsetzbar. Die Gemeinden erkennen jedoch den Mehrwert der myCard und stehen mit voller Überzeugung hinter dem Projekt – was uns natürlich sehr freut.

Dank der finanziellen Beteiligung der Partnergemeinden kann die myCard zu einem besonders attraktiven Preis für Einheimische angeboten werden:

  • Die Partnergemeinden übernehmen 40 € des Ticketpreises für ihre Bürger.

  • Erwachsene aus Brixen oder den Partnergemeinden zahlen 205 €

  • Erwachsene aus anderen Gemeinden zahlen den regulären Preis von 245 €

Wobei die myCard unterschiedliche Preisvarianten für Familien, Jugendliche und Senioren bietet.

MoKo: Ist die Bürgerkarte auch ein Beitrag zur Tourismusakzeptanz?

Martina Righetti: Absolut. Wir wollten den Bürgern einen echten Mehrwert bieten. Auch wenn in den Medien oft von einer negativen Tourismusgesinnung die Rede ist – viele Menschen wissen, wie wichtig der Tourismus für Südtirol ist. Die myCard ist ein sehr effektives Instrument, der lokalen Bevölkerung etwas zurückzugeben.

Moko: Vielen Dank für das Gespräch, Martina!

Sie möchten gemeinsam mit Ihrer Gemeinde auch eine Bürgerkarte umsetzen?

Ob finanzielle Vorteile oder Zutritt zu Freizeit- und Kultureinrichtungen – wir bieten die technische Infrastruktur und das Know-how, um Ihre Ideen und Projekte umzusetzen.

Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Gespräch – gemeinsam schaffen wir Mehrwert für Ihre Bürger!